Wann verwende ich den ATM-, TDM-, ITC-, EFM- oder HDLC-Mode bei SHDSL?
Gefragt am 08.04.2014
SHDSL
Antwort am 08.04.2014

Hierbei handelt es sich zunächst einmal um eine Subschicht der Schicht 2 (OSI-Modell), dem sog. Transmission Convergence Layer, eine Teilschicht der Übertragungsanpassung.

ATM  (Asynchroner Transfer Modus) liegt wie bei ADSL – ein asynchrones Zeitmultiplexing zu Grunde. Sender und Empfänger können mit unterschiedlichen Taktraten laufen, um den zum einen Teil paket- (IP) und zum anderen Teil leitungsvermittelten Datenverkehr mit nur einer Übertragungstechnik abzudecken. Dies ermöglicht ATM durch eine Zwischenschicht mit Zellen fester Größe (exakt 53 Byte) zwischen der Bitübertragungs- und der Sicherungsschicht. Diese ATM-Zellen werden dann mit den ankommenden Daten beladen und mit Hilfe des AAL, einer Anpassungsschicht, priorisiert. Daten werden in AAL5 und Sprache in AAL1 oder 2 transportiert. So ist sichergestellt, dass Sprache nicht warten muss. Art, Dauer und weitere Übertragungsinformationen werden in dem 5 Byte großen Header hinterlegt, so dass sich der Nutzwert der Zelle auf 48 Byte reduziert. Das Verfahren bietet durch seine verschiedenen Managementfunktionen (OAM) und Adaptionsfähigkeiten (AAL) viele Vorteile. Allerdings entsteht dadurch ein Overhead. Dennoch ist das Verfahren, das über eine Doppelader eine Bandbreite von bis zu 2,304 Mbit/s ermöglicht, immer noch weit verbreitet; wird aber nicht mehr so häufig ausgerollt. Das Hauptanwendungsfeld ist Sprach- und Datenübertragung.

EFM (Ethernet First Mile) hilft, den Overhead von ATM zu reduzieren und führt zu einer größeren Nettodatenrate.EFM gestattet es, Ethernet-Rahmen direkt zu übertragen, ohne sie in ATM-Zellen zu verpacken und ist in der IEEE 802.3ah spezifiziert. Das Verfahren macht sich die Tatsache zu Nutze, dass die aus dem Netz kommenden IP-Pakete auf der letzten Meile einfach durchgereicht und beim Teilnehmer via Ethernet an die Endgeräte verteilt werden. EFM leitet die Ethernet-Rahmen direkt vom DSLAM zum Kundenmodem weiter und packt sie nicht in die kleineren ATM-Zellen. Das reduziert den Overhead, der durch zusätzliches Führen von Headern und das Ein- und Auspacken der Rahmen in ATM-Zellen bei jedem Datenaustausch anfällt. Aufgrunddessen, dass der paketvermittelte Datenanteil immer größer wird und auch Sprachübertragungen mittels IP (VoIP) inzwischen hohe Qualität haben wird zunehmend mehr in Richtung EFM ausgebaut. Das Hauptanwendungsfeld ist aber die Datenübertragung.

TDM (Time Division Multiplex, dt. Zeitmultiplexverfahren): Für den Fall, dass nur eine digitale Festverbindung etwa ein E1-Anschluss ersetzt werden muss, bietet sich das TDM-Verfahren an. Dieses Zeitmultiplexverfahren ermöglicht es die verfügbare Bandbreite in 64-kbit-Zeitschlitze aufzuteilen und so simultan bis zu 36 B-Kanäle für die Telefonie zur Verfügung zu stellen. Dies ergibt sich aus der maximalen Bandbreite von 2,304 Mbit/s, die SHDSL zur Verfügung stellen kann. Es bietet somit vier B-Kanäle mehr als ein klassischer E1-Anschluss und verzichtet dabei auf eine komplette Doppelader. Die Qualität der Telefonie über die B-Kanäle entspricht der von ISDN. Das Hauptanwendungsfeld ist demnach  die Sprachübertragung. TDM ist immer noch sehr verbreitet.

ITC (Independent Transmission Convergence, dt. TC-unabhängig) ist die Bezeichnung für einen spezielle ARGUS-Betriebsart. Hier wird mit Hilfe spezieller Befehle unabhängig von der am Anschluss verwendeten TC-Subschicht (ATM, EFM oder TDM) versucht – wenn auch nur kurz – eine Synchronisation aufzubauen. Die Hauptanwendung ist auszuprobieren ob es sich um einen SHDSL-Anschluss handelt. Diese Betriebart ist nicht für dauerhafte Verbindungen oder Datenübertragung gedacht.

HDLC (High-Level Data Link Control) ist eine sehr spezielle ARGUS-Betriebsart die ein Synchronisieren mit Gegenstellen (bspw. vom Typ „Net to Net“) ganz bestimmter Hersteller ermöglicht. Diese Betriebart ist nicht für dauerhafte Verbindungen oder Datenübertragung gedacht.

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